Ein Nistkasten für so genannte Höhlenbrüter ist nicht nur eine Kinderstube
für Vögel; auch andere Tiere gehen gern in
diese Nistkästen. Man kann z.B. Haselmäuse, Siebenschläfer, Fledermäuse,
Hummeln und auch Wespen oder Hornissen darin finden. Hornissen sind übrigens
relativ harmlos, wie das Bild unten zeigt. Falls sie
mal im Nistkasten ihr Nest bauen, kann man sie aus ein paar Metern
Entfernung sehr schön beobachten. Man sollte sich allerdings nicht in ihre
'Flugschneise' stellen. Diese Tiere nutzen den Nistkasten entweder als Höhle
für ihr Nest ( z.B. Wespen) oder auch als Quartier für den Winterschlaf
(Siebenschläfer). Und Fledermäuse finden dort tagsüber einen Unterschlupf.
Wichtig ist nun, dass der Nistkasten nicht nur für jene Tiere reserviert
wird, die man eventuell gut leiden mag (Wespen gehören da sicher nicht
dazu!). Aber berechtigt uns diese Vorliebe für die eine oder andere Tierart,
andere aus dem Nistkasten zu vertreiben oder gar zu töten ?
Wir sollten allen Tieren und Pflanzen eine Daseinsberechtigung zugestehen.
Auch Wespen und Hornissen oder Fledermäuse, die ja auch nicht zu den
beliebtesten Tieren gehören, haben ihren Platz in der Natur.
Deshalb: Wer auch immer in den Nistkasten einzieht, sollte dort geduldet
werden, und nicht nur die ‚niedlichen‘ Blau- oder Kohlmeisen.
Der Nistkasten sollte mit der Öffnung etwa nach Süd-Osten aufgehängt werden
(in einen Baum z. B. mit einem Alu-Nagel).
Soll der Kasten auf Bewohner kontrolliert werden, stellt man sich vor dem Öffnen seitlich zum Kasten und klopft an die
Seitenwand. Haben z.B. Wespen darin ihr Nest gebaut, steht man dann nicht
mit dem Gesicht direkt vor dem Kasten, sondern kann sich noch rechtzeitig
entfernen. Für Wespen, Hornissen oder auch Hummeln erscheint nämlich das
Öffnen des Kastens als ein Angriff auf ihre Nachkommen.
Im Winter, spätestens alle zwei Jahre, muss der Nistkasten gereinigt werden.
Die Bewohner tragen allerhand Material in den Kasten; dort wohnen dann auch
Schmarotzer wie z.B. Milben. Wird der Nistkasten nicht gereinigt, können die
Milben für die Vogelbrut gefährlich werden.
Übrigens: Beim Nistkasten im Hausgarten gilt wie in der freien Natur die
Devise: Von einiger Entfernung betrachtet stört die Tiere am wenigsten. Wer
den Nistkasten immer wieder öffnet, und die kleinen Vögelchen zeigen will,
kann die Entwicklung dieser Tiere gefährden. |